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New"Reisbach, du bist keineswegs der geringste unter den Märtkten
des Vilstales", ruft in Abwandlung des bekannten Bibelwortes der Chronist schon
vor über hundert Jahren stolz den Reisbachern zu. Tatsächlich wissen wenige,
selbst von den Einwohnern des reizend gelegenen Marktfleckens allzu wenige, von dem
ehrwürdigen Alter und der stolzen Geschichte des Ortes. Kein Wunder, daß
der Fremde, der Reisbach in seiner Weltabgelegenheit kaum dem Namen nach kennt, überrascht
ist von der mittelalterlichen Geschlossenheit des Marktbildes, von der behäbigen Breite des Marktplatzes
und nicht zuletzt von der Wucht des gotischen Kirchturms, der schon seit sieben Jahrhunderten
als Wahrzeichend des Ortes gilt. Ist der Besucher historisch und künstlerisch
interessiert, so ist er nicht minder überrascht von der Fülle bedeutender
geschichtlicher Ereignisse, die aus der Chronik des Marktes zu ihm sprechen
und deren steinerne Zeugen allenthalben noch zu bewundern sind.
Sicher aber fühlt er sich angesprochen von der Vielzahl künstlerisch
wertvoller Werke, die sich seinem
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Auge vor allem in der herrlichen Innenausstattung der Pfarrkirche
St. Michael und der St. Salvator-Kirche bieten. Unwillkürlich drängt sich
einem der Gedanke auf:
Dieser Ort muß einst große Tage gesehen haben. Und es ist so. Ehe Reisbach
durch Ungunst der Verhältnisse, durch Abschnürung vom modernen Verkehr und
die dadurch bedingte Unterbindung der industriellen Entwicklung gleichsam in einen
Dornröschenschlaf gefallen war, stellte es lange Jahrhunderte die "Metropole"
des mittleren Vilstals dar.
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